Lichter der Straße
von Anna Friedrich
Auf der Suche nach weiblichen Vagabundinnen trifft die Regisseurin auf eine Handwerkerin auf Wanderschaft, eine Van-Bewohnerin und eine Gruppe jenischer Frauen. Mit poetischen Texten und Bildern skizziert sie ein neues feministisches Freiheitskonzept, das im Kontrast zu den geordneten deutschen Landschaften steht.
INFO
FESTIVALS
Synopsis
„Lichter der Straße“ beginnt mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf die leere Landstraße, die sich wie ein Fluss in die Ferne schlängelt. Beschäftigt mit der Frage, wo nomadisch lebende Menschen in Deutschland Geborgenheit finden, beginne ich eine Reise entlang ihrer Wege und Geschichten. Ich begleite vier seminomadisch lebende Frauen und gewähre Einblicke in ihre Lebensweisen. Magdalena, eine Wandergesellin, plant nach fast vier Jahren auf Wanderschaft nach Hause zurückzukehren, um sich als Landwirtin niederzulassen. Wird sie nach dieser Reise voller Freiheit Ruhe im Sesshaften finden? Johanna, eine Aktivistin, lebt in einem umgebauten Lieferwagen und wechselt ständig zwischen mehreren Wagenplätzen. Ihre “Karre“ empfindet sie als ihren Schritt zur Spießigkeit. Der Film erkundet ihr Geborgenheitsgefühl in ständiger Bewegung. Auch die fast unsichtbare Gemeinschaft der jenischen Frauen in Deutschland begleite ich auf meiner Reise. Einige ziehen wie eh und je saisonal von Ort zu Ort, während andere sich ganz niedergelassen haben. Ich treffe die Familie von Elwera, einer ehemaligen Hochseilartistin, und ihre Enkelin Ghislaine. Sie versuchen, das Leben auf Märkten und Jahrmärkten aufrechtzuerhalten. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit heraus führten sie bisher ein Dasein im Verborgenen. In „The Vagabond’s Garden“ treten sie erstmalig vor die Kamera und ihr beginnender politischer Kampf nach Anerkennung in diesem Land wird sichtbar.
Der Film beleuchtet ausgehend von meinen eigenen Sehnsüchten nach Freiheit das utopische Potenzial des Nomadischen. Poetische Reflexionen und Straßenerkundungen zeichnen ein Bild von Wandernden, das dem Bewusstsein weitgehend unbekannt ist. Die Transitorte, die ich besuche, verdeutlichen diese verschwindende Lebensweise.
In einem Land, in dem die Sesshaftigkeit der Normalzustand ist, entsteht ein Plädoyer für die Anerkennung, die die nomadischen Lebensweisen verdienen. Während ich erforsche, wo diese Wandernden Komfort finden, denke ich über die Zukunft dieser Lebensweisen nach. Kann ein „Leben im unterwegs Sein“ mit minimalem Besitz ein vielversprechendes Modell für unsere Gegenwart bieten?
director of photography Robin Angst, Leonard Schmidt, Ray Peter Maletzki, Anna Friedrich sound recording Alejandro Weyler, Anna Friedrich additional sound recording Conny Lewandowsky, Elisa Malter, Leonard Schmidt, Malte Wehweck
montage Federico Neri, Miro Schawalder comissioning editor Thomas Beyer
script & montage consultant David Bernet, Grit Lemke, Gesa Marten
executive producers Stephan Helmut Beier, Ray Peter Maletzki assistant producers Lorenz Ebersbach, Ayla Güney, Georg Schmidtmann Production Management Film University Babelsberg KONRAD WOLF Andrea Wohlfeil Supervision by the Film University Babelsberg KONRAD WOLF Robert Gräf, Sirko Knüpfer, Angelina Maccarone, Sophie Maintineugx Production Supervisor of the Film University Babelsberg KONRAD WOLF Uli Kunz, Andreas Schellenberg
sound-design Irma Heinig colorist Till Beckmann sound mix Lambert Regel mastering & dcp Enrico Matthias title design Nick Teplov Illustration Marie Burghardt original score Max van Dusen music MANOU, „Modele gimberle lori”